Interview mit Claude Heini
Dr. Claude Heini hat Organisationspsychologie studiert, ist erfahrener Referent, Buchautor und hat den Award «Best Teaching Kalaidos» gewonnen.
Zweistunden: Überall liest man von Führung 4.0. Als erfahrener Referent und Führungscoach, was sind Ihre Gedanken dazu?
Claude Heini: Stichworte die unter anderem auftauchen sind: Hierarchielose Führung, agile Teams und Organisationen, selbstorganisierte Führung, Führung in Netzwerke. Auch ich finde all diese Aspekte äusserst spannend und teile die Meinung, dass ähnliche Konzepte unsere Zukunft zum Teil bestimmen werden.
Welche konkreten Fragen müssen sich Führungskräfte stellen?
Die Frage, die sich die Entscheidungsträger heute stellen müssen, ist: «Wie komme ich denn vom heutigen Zustand, der heutigen Realität in diese erwünschte Zukunft, in welchen Schritten und in welcher Ausprägung? Und, woher erhalte ich Unterstützung?»
Bei der zweiten Frage werden sich bestimmt hunderte Berater melden, die Hand zu bieten scheinen.
New Leadership – Führen in der Welt von morgen
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Das Problem ist nur, dass wir – wenn wir ehrlich sind – alle wenig bis keine Erfahrung mit den genannten „neuen“ Welten haben. Wir müssen eingestehen, dass – so attraktiv uns die genannten Zukunftsformen der Führung erscheinen – wir alle lernen müssen, wie diese entstehen und wie wir diese zusammen entwickeln können.
Folgende Fragen können dabei durchaus relevant sein:
- Weshalb genau soll eine substantielle Veränderung des Führungsansatzes angegangen werden, weshalb ist sie zwingend oder äusserst vielversprechend?
- Wie hoch ist die Bereitschaft des Managements in diesen anspruchsvollen Entwicklungsprozess zu investieren?
- Wie sieht der Reifegrad der Organisation aus und wann ist der richtige Zeitpunkt damit zu beginnen?
- Welche Zwischenschritte könnten Sinn machen, um die Organisation (resp. deren Mitglieder) nicht zu überfordern und um in gemeinsames Lernen zu kommen?
- Was sollte erst einmal ausprobiert werden?
Wenn Sie in die Zukunft blicken – was kommt auf uns zu?
Attraktive Zukunftsbilder sind dazu unentbehrlich. Es geht nicht darum, heutige Formen und Ansätze der Führung zu verurteilen sondern diese wertzuschätzen für den Beitrag, den sie bis heute geleistet haben und zu erkennen wo sie auch in Zukunft noch eingesetzt werden können.
Text: ZweiStunden – Wissen kurz&bündig GmbH
Bild: zVg.